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Whisky Review #146: Jahresabschluss 2019!

Auch im ausgehenden Jahr 2019 möchte ich die Zeit nutzen für einen ganz persönlichen Jahresrückblick. Das fast vergangene Jahr hatte unglaublich viele spannende Erlebnisse für mich parat, natürlich auch in Bezug auf Whisky! Wie schon zum Abschluss von 2018 möchte ich daher einen Rückblick wagen, der nicht nur den "Whisky des Jahres" kürt - falls es so etwas überhaupt gibt - sondern einen weiteren Blick wirft auf meine Whiskyreise 2019!

Rückblick 2019 - Let's talk about malts!

Die sicherlich größte Änderung des vergangenen Jahres war die Namensänderung des Blogs von A Dr(e)am of Sea zu Malte talks Malts. Auch wenn im Anschluss an die Namensänderung - die vor allem auf Facebook alles andere als leicht war - die Social Media zahlen für mich gesunken sind, so empfinde ich die Änderung als vollen Erfolg. Malte talks Malts ist einfach prägnanter, zeigt eine bessere Verbundenheit zu mir als Autor. Kurzum: Ich fühle mich mit dem Namen wohler und Ihr könnt ihn Euch wahrscheinlich aus besser merken! Daran anknüpfend habe ich / haben wir im Jahr 2019 versucht verschiedene Formate zu vereinheitlichen um so, hochtrabend gesagt, eine Marke aufzubauen. Bei YouTube sind wir jetzt Malte & Marc talk Malts und der neue Podcast & Livestream passt mit dem Namen We talk Malts  auch in das Konzept. Neben dem neuen Namen ist auch eben dieser Livestream die größte Erweiterung im inhaltlichen Bereich gewesen. Alle zwei Wochen sprechen Flo, Marc und ich über Whisky und freuen uns dabei über ein langsam wachsendes Publikum. Alle Folgen sind anschließend auch auf diversen Podcast-Portalen verfügbar. Wir hatten mit den bisher neun Folgen viel Spaß und hoffen, dass es Euch auch so ging!

Gut, genug des Rückblicks ohne Whisky. Kommen wir zu den spannenden Seiten dieses Blogs! Letztes Jahr habe ich Whisky in verschiedenen Kategorien vorgestellt und diese übernehme ich gerne heute erneut. Mein Jahresrückblick kommt also daher mit: "Überraschung", "Achtung! Preisalarm", "Enttäuschung", "Whisky des Jahres" und den "Honorable Mentions".

Die Whiskyüberraschung 2019

Die Whiskyüberraschung des Jahres ist bei mir gar nicht unbedingt eine einzelne Abfüllung, sondern eine Brennerei: Glen Scotia.

Auf diversen Messen sind mir verschiedene Glen Scotia Abfüllungen über den Weg gelaufen, und was soll ich sagen? Die waren alle richtig gut! Ob es nun die diesjährige Campbeltown Malts Festival Abfüllung war, oder den Standard Peated 10 Jahre, diese Brennerei hat wirklich tolle Fässer auf den Markt gebracht. Dazu zitiere ich mal aus meine Artikel von der Whiskymesse in Holzbunge:

 

Ein unerwartetes Highlight kam dann ziemlich zum Ende der Messe: Glen Scotia 10 Jahre Peated. Mit den Campbeltown Festival Abfüllungen hat sich die Brennerei in den letzten Jahren in mein Herz katapultiert, einige der Single Casks konnten diesen Platz dann verteidigen. Der Peated konnte uns alle mit einem guten Preis-Leistung-Verhältnis überzeugen, denn für unter 40€ bekommt man hier einen tollen, rauchigen Whisky mit Altersangabe. Mit seiner Kraft kamen die würzigen, herben Kräuteraromen auch zum Ende der Messe hin noch gut auf meiner Zunge durch.

Achtung! Preisalarm!

Für diese Kategorie muss ich in diesem Jahr gar nicht lange nachdenken. Der Preisknaller und unerwartet guter Whisky war für mich der Scarabus. Ein toller Islay Malt, auch wenn die Brennerei nicht bekannt gegeben wird. Mir hat die großartige Süße und Ausgewogenheit gefallen, die ich in dieser Intensität nicht erwartet hätte. Der Scarabus hätte wohl auch in die Überraschungs-Kategorie gepasst, aber er ist eben auch ein Preis-Leistungs-Knaller! In meiner Besprechung im November habe ich dies zusammenfassend festgehalten:

 

Der Scarabus hat im Vorfeld viele Lorbeeren von der Online-Community bekommen. Bei mir stand er jetzt eine ganze Weile unbeachtet im Regal - zu Unrecht, wie ich jetzt feststelle. Ich muss in den Lobgesang einsteigen, denn hier gibt es einen guten Whisky für einen wirklich guten Preis. Fruchtig, süßlich und zugleich maritim und rauchig (aber nicht zu stark) und das für knapp über 30€. Für mich ist der Scarabus damit perfekt, denn ich bin kein Fan von den allzu krassen "Rauchern". Ich hatte gesagt, dass ich einen Tipp für die Destille abgebe: Ich würde auf Caol Ila tippen. Der Preis würde am ehesten passen und die Aromatik kommt für mich auch hin. Wie gesagt, nur eine Vermutung!

 

Meine Besprechung des Scarabus gibt es hier!

Ein wenig enttäuschend ...

Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, ehrlich! Ich bin mein Archiv durchgegangen, habe mir jede Whiskybesprechung angeschaut, aber dieses Jahr konnte ich keinen Whisky ausmachen, denn ich hier explizit nennen wollen würde. Einige Whiskys haben mir persönlich nicht so ganz zugesagt, aber bei eigentlich allen konnte ich dies auf eine subjektive Meinung zurückführen und damit wäre es sehr unfair diese Whiskys hier zu nennen. 

Ein wenig enttäuschend finde ich aber etwas anderes: Einige Aussagen in Social Media (allen voran Facebook) haben mich, zum Teil deutlich, genervt im vergangenen Jahr. Allen Aussagen voran das kaputtreden von Blends. Einige scheinen noch immer nicht zu verstehen, dass Blends durchaus gut sein können. Teilweise sogar Geschmäcker entwickeln können, die es bei Single Malts so kaum geben kann. Ähnliches gilt für Grains. Auch wenn ich hier auch nicht immer ein Fan bin, ein grundsätzliches Verteufeln finde ich als schwer ertragbar. Auch Bourbon bekommen häufig Kritik ab. "Plörre", "kann man direkt wegkippen", "nur mit Cola", bla bla bla. Ich finde das wirklich schade und würde mir mehr Offenheit, Experimentierfreude und Willen auch mal etwas neues auszuprobieren in unserer Community wünschen. Das heißt natürlich nicht, dass jeder Blends, Grains und Bourbons toll finden muss. Aber dieses Pauschalisieren finde ich nervig. Leute, wir sind besser als das! Apropos besser: Kommen wir zum Whisky des Jahres.

Mein Whisky des Jahres 2019

Damit eines ganz klar ist: Natürlich ist es grober Unfug sich auf einen Whisky des Jahres festzulegen (deswegen gab es im letzten Rückblick auch gleich zwei davon), aber ich will es dennoch versuchen!

 

Mein Whisky des Jahres soll heute stellvertretend für eine ganze Reihe an Whiskys stehen: Für eine Brennerei, die ich sehr schätze. Für einen Abfüller den ich sehr schätze und für eine Mischung aus jungem Whisky, der dennoch etwas aussagen kann:

Ardmore 2009 / 2018 Anam na h-Alba (Sherry Cask)

Ich habe das im April so zusammengefasst:

 

Für 65€ bekommt man hier einen ausgezeichneten Whisky, so einfach kann man es zusammenfassen! Nicht gefiltert oder gefärbt, in Fassstärke und aus einem Sherryfass, wunderbar. Geschmacklich bin ich absolut überzeugt, denn dieser Ardmore ist zwar kräftig, aber nicht unangenehm jung! Mir gefällt der Wechsel zwischen Rauchigkeit und Süße sehr gut, Ihr solltet zuschlagen!

 

Meine Besprechung des Ardmore gibt es hier!

Honorable Mentions

Selbstverständlich gab es neben dem Ardmore noch weitere wundervolle Whiskys in diesem Jahr. Nicht unerwähnt bleiben soll zum Beispiel der Ardbeg Drum, der vielleicht nicht in der Spitzenliga mitspielt, aber der am Ardbeg Day großartig präsentiert wurde. Darüber hinaus waren auch die Abfüllungen von St. Kilian ein Highlight, die gut aufzeigen wohin die Reise für den deutschen Whisky gehen kann. Abschließend will ich noch die Brennerei Tobermory mit ihren Abfüllungen mit gleichem Namen und Ledaig erwähnen. Was aus dieser Brennerei auf den Markt kommt ist meistens von einer herausragenden Qualität. Gerne erinnere ich mich beispielsweise an den 18 Jahre alten Ledaig zurück!

Malte talks malts 2020

Zum Abschluss soll nach vorne geblickt werden: 2020 wird bestimmt wieder ein spannendes Jahr in Sachen Whisky. Große Pläne habe ich aktuell nicht - zumindest nichts, was spruchreif wäre. Aber mit dem Blog, YouTube und dem Podcast ist, denke ich, ein breites Spektrum abgedeckt. Ich hoffe, dass Ihr auch im kommenden Jahr ein paar Artikel lesen mögt und bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für Eure Treue! Wie ich es schon mehrfach gesagt habe: Ohne jemand, der die Artikel liest, wäre dieser Blog wohl schon lange Vergangenheit.

Frohe Weihnachten & einen guten Rutsch!

Wir lesen uns spätestens wieder bei Whisky Review #147 am 5.1.2020!

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