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Whisky Review #12: GlenDronach - 8 Jahre The Hielan' "Zwischen den Jahren"

Der Ausdruck "zwischen den Jahren" geht wohl auf verschiedene Ursprünge zurück. Vielleicht ist es der Unterschied zwischen Mondkalender und dem astronomisch genauerem Sonnenkalender, der 13 Tage Unterschied aufweist und somit eine Lücke zwischen beiden Systemen erlaubt. Es könnte aber auch an der Tatsache liegen, dass bis zur Kalenderreform durch Papst Gregor XIII. meist das neue Jahr erst am 6. Januar angefangen hat, das Jahresende hingegen schon am 24.12. begangen wurde, somit gab es auch hier eine Zeit "zwischen den Jahren". Wie dem auch sei, die Redewendung ist wohl jedem geläufig und steht meist für eine recht erholsame und wenig arbeitsreiche Übergangszeit zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Natürlich - und dazu muss man ja nur den Fernseher anmachen - ist es auch eine Zeit des Rückblickes, was deutlich einfach ist als die Kristallkugel rauszuholen und nach vorne zu schauen! Mein Rückblick dieses Jahr fällt doch etwas kürzer aus, als in vielen anderen Sendungen, Blogs, Vlogs oder sonst was, da ich erst Ende Oktober mit diesem Projekt angefangen habe.

Dennoch möchte ich gerne mit dem Wichtigsten anfangen: Danke sagen! Danke an alle, die seit dem 30.10.2016 auf diesen Blog geklickt haben, sich ein Review durchgelesen haben, mit mir darüber diskutiert haben und sich so oder so auf jeden Fall mit Whisky beschäftigt haben. Als ich Ende Oktober einfach spontan angefangen habe mal ein paar Verkostungsnotizen digital zu schreiben hätte ich nie gedacht, dass so viele Leute mitlesen würden! Insgesamt sieht es also so aus:

Insgesamt gab es über 3500 Zugriffe auf diesen Blog in (mehr oder weniger) nur 2 Monaten. Ich muss wirklich sagen, dass ich davon überwältigt bin. Ich hatte vielleicht von 100 Klicks im Monat geträumt, überhaupt einmal einen vierstelligen Betrag zu erreichen war eigentlich jenseits meiner Vorstellungskraft. Zumindest habe ich nicht aktiv darüber nachgedacht!

 

Besonders "beliebt" war mein Artikel über das Alter von Whisky, und ob dieses einen Einfluss auf die Bewertung (ganz vorsichtig: Subjektive Qualität) desselbigen hat. Ihr findet den Artikel hier. Über 600 Personen haben alleine hier "reingeschaltet". Wahnsinn!

 

Noch einmal: Vielen Dank!!!

 

Was gab es sonst inhaltlich? Ich habe (mit diesem) insgesamt 12 vollständige Verkostungseinträge geschrieben, meistens konnte ich mich auch daran halten diese auf einem Sonntag zu veröffentlichen. Zwischendrin gab es dann noch 6 kurze Vorstellungen eines Whiskys. Diese sind mir auf einem Tasting oder in einer Bar über den Weg gelaufen und sollen jeweils nur einen Kurzen Eindruck vermitteln. In etwas über 9 Wochen gab es also 18 Whiskybesprechungen, ich denke, damit kann ich selbst zufrieden sein.

Viele Blogs oder Youtube-Verkoster stellen zum Ende des Jahres ihren "Whisky des Jahres" vor. Ich möchte das an dieser Stelle nicht so explizit tun. Insgesamt ist es dafür doch etwas wenig Material und ich habe ja bereits Whiskys vor Oktober probiert und könnte diese an dieser Stelle nicht berücksichtigen. Das Bild wäre also so oder so verzerrt. In Erinnerung geblieben ist mir auf jeden Fall der Glenglassaugh Octaves, ein großartiger junger Whisky, der einem viel über Destillatqualität und die Rolle von Fassreifung beibringen kann. Auch in Erinnerung geblieben ist mir der Jameson Caskmates, allerdings eher am anderen Ende der Skala. Manche Experimente schmecken - zumindest mir - halt nicht so.

Das war genug Rückblick für mich, Zeit die Kristallkugel herauszuholen. Was steht auf A Dram of Sea 2017 an? Ganz ehrlich, ich bin mir nicht sicher! Bisher habe ich meinen Spaß am bloggen noch nicht verloren, und immerhin lesen ja auch ein paar Menschen mit! Es wird also weitergehen... Ich werde versuchen jede Woche einen Whisky zu besprechen und diese Reviews weiterhin sonntags online zu stellen. Versprechen kann ich das natürlich nicht- immerhin handelt es sich um ein Hobby! In 2016 habe ich Whiskys besprochen, die mir persönlich irgendwie begegnet sind und einen Eindruck hinterlassen haben. Meist positiv, aber ab und zu auch mal eher negativ. Durch dieses "unstrategische" Vorgehen ist es bisher so, dass ich wenig in die Breite verkostet habe. Vielmehr gibt es einige Destillen, die schon mehrfach bedacht worden sind. Wahrscheinlich wird dieser Trend aber in 2017 fortgesetzt. Ich möchte mir auch weiterhin einfach keine Gedanken darüber machen, wie ich die meisten Menschen erreiche, vielmehr wünsche ich mir einfach, dass ihr reinschaut, wenn ein Whisky für euch interessant ist. Das muss ja nicht jedes Mal der Fall sein. Hoffentlich aber ab und zu mal! Ich werde also einfach schauen, was mir 2017 über den Weg läuft und bin mir sicher, dass von den jungen Hüpfern bis zu den alten Hasen alles dabei sein wird.

Zum Abschluss des Jahres habe ich mir keine besonders exklusive Abfüllung ausgesucht. Viel mehr einen Einsteiger, den man Silvester ohne große Schmerzen trinken kann: GlenDronachs jüngste Abfüllung: 8 Jahre alt, genannt "The Hielan'".

 

Nase: Zunächst einigermaßen fruchtig, dabei erstaunlich leicht für einen GlenDronach. Zitrusnoten in Richtung von Orange kommen durch, dazu ein paar helle Früchte (Apfel oder Birne, schwer genau auszumachen), dann aber auch etwas "Jugend". leicht metallisch und etwas junges Holz und Vanille. Insgesamt ganz nett, nicht überragend.

 

Geschmack: Anfangs überraschend voll, angenehm vom Mundgefühl. Vanillecreme, leichte Süße wie bei "Kopenhagenern". Allerdings nicht sehr komplex. Zum Ende hin zeigt sich die Jugend wieder, schärfer werdend und trocken-holzig. Der Anfang ist gut, das Ende gefällt mir deutlich weniger.

 

Finish: Die Schärfe vom Gaumen setzt sich fort. Der Whisky wird trockener, insgesamt ein relativ kurzer Abgang. Eine leichte Bitterkeit verbleibt, gepaar mit vanilliger Süße.

 

Abschließende Gedanken: Nun, ich bin hier hin- und hergerissen. Ich freue mich wirklich, dass GlenDronach sich getraut hat diesen Whisky mit Altersangabe auf den Markt zu bringen. 8 Jahre sieht im Regal natürlich nicht so stark aus wie 10,12 oder älter. Dafür Respekt! Auch die Trinkstärke von 46% ist bestimmt lobenswert. Es kommt aber auch ein "aber": Natürlich fehlt dem Whisky die Komplexität, seine Jugend kann er auch nicht verleugnen. Schwerwiegender finde ich aber, dass der "Hielan'" wohl zum Großteil aus Bourbonfässern kreiert wurde, mir fehlt der Sherrycharakter für den GlenDronach so berühmt ist. Ein vernünftiger Allday-Dram zu einem vernünftigen Preis ist der 8 Jährige aber allemal.

 

Kategorie: Single Malt Scotch Whisky

Destille: GlenDronach (Highlands)

Preis: 0 - 50 € (30€ in Deutschland )

 

46%

 

Finale Bewertung: 4/7

 

 

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